Wie sicher ist mein Geld? Verlustrisiken sind nicht nur der plötzliche Totalausfall der Bank als Schuldner des Kontoinhabers, vielmehr gibt es einen schleichenden Verlust durch Steuern, Gebühren oder Anlagerisiken.
Wie sicher ist mein Geld vor Verlust?
Im Fall eines Konkurses einer Bank greift die Einlagensicherung bis zu 100’000 Franken in der Schweiz. Im Ausland gibt es den gleichen Mechanismus, in Deutschland bis zu 100’000 Euro oder 200’000 Euro für Paare, in den USA bis 250’000 Dollar pro Konto. Im allgemeinen sind die Anforderungen an lizenzierte Banken in den letzten Jahren gestiegen und die Wahrscheinlichkeit des Verlustes der Einlagen sind selbst bei einer Übernahme der Bank oder einem Konkurs sehr klein.
Vielmehr gilt es sich vor Steuern, Inflation und überhöhten Gebühren zu schützen.
Geld auf dem Konto und die Vermögenssteuer
Ein Bankkonto muss in der Schweiz im Vermögensverzeichnis deklariert werden. Daraus wird die Vermögenssteuer berechnet. Diese ist sehr gering, und einige Kantone kennen sogar Abzüge für kleine Vermögen. Sogenannte Freibeträge und Freigrenzen betragen zum Beispiel im Kanton Bern aktuell 97’000 Franken. Bei wenigen Promille Steuerfuss auf Vermögen ist die Ersparnis allerdings auch nicht sehr gross.
Besitzt man ein grösseres Vermögen, zum Beispiel durch Erbschaft oder Schenkung, lohnt es sich, das steuerbare Vermögen zu reduzieren, indem Schulden abgezogen werden. Diese Vorteile entstehen vor allem beim Eigenheim oder Anlageimmobilien, die hoher belehnt sind, als sie steuerlich eingeschätzt werden. Dieser Effekt ist den hohen Marktpreisen und der Bewertungspraxis zuzuschreiben.
Wie sicher ist mein Geld vor der Inflation?
Mit steigenden Zinsen werden auch Bankkonti wieder wieder Zinsen abwerfen. Hier gilt es innerhalb einer Bank das richtige Konto zu wählen, das heisst ein Sparkonto und nicht ein Lohnkonto für höhere Beträge. Sollten die Zinsen allgemein zu tief sein, ist es einfach, ein neues Konto bei einem anderen Inistitut zu eröffnen, und das flüssige Vermögen dorthin zu überweisen.
Konto, Vermögensverwaltung und Bankgebühren
Neben Zinssätzen gilt es den Service und die Gebühren im Auge zu behalten. Diese sind stark gestiegen und sollten wie die Zinsangebote regelmässig verglichen werden. Mit mehereren Bankbeziehungen schlägt man 2 Fliegen mit einer Klappe: man kann laufend vergleichen und flexibel und unkompliziert Geld bewegen. Gleichzeitig hat man eine mehrfache Einlagensicherung. Falls das Vermögen beispielsweise 250’000 Franken beträgt, ist man mit 3 ausgeglichenen Bankbeziehungen 100% abgesichert.
Anlagerisiken und kompletter Verlust bei Aktien oder unverständlichen Anlageprodukten
Will man sich einen Vorteil gegenüber dem Zins auf dem Bankkonto schaffen, bleiben nur Investitionen mit einer höheren Rendite. Hier gibt es viele attraktive und diverse Angebote, wie Immobilien-Anteile, Obligationen von stabilen Firmen oder Staaten. Hier kann man oft eine Verbesserung der Rendite erhalten, sollte sich aber der Langfristigkeit bewusst sein. Erstens ist jeder Ein- und Ausstieg aus einer Investition mit Kosten und Gebühren verbunden, der sich in der Rendite negativ niederschlägt. Zweitens sind auch sehr konservative Anlagen Wertschwankungen unterworfen, das heisst ein Verkauf kann mit einem Gewinn oder Verlust verbunden sein, je nach Lage von Markt, Politik und Gesamtwirtschaft.
Will man noch mehr Rendite, steigt als Konsequenz auch das Risiko: bei Aktien oder Anlagen ist oft das Risiko für den Laien nicht erkennbar und muss auch beim Verkauf solcher Produkte deklariert werden. Oft ist der Warnhinweis zu lesen: „Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.“
Es lohnt sich also vorsichtig zu sein, bezüglich Konto und Sicherheit besteht aber kein Grund zur Panik. Ebenso wichtig ist auch, eine Gesamtplanung der Steuern und Finanzen, insbesondere im Hinblick auf die Altersvorsorge, vorzunehmen.